Die Verfügbarkeit der Übernachtungsmöglichkeiten bescherte uns heute eine lange Route - wir starten daher bereits um 06:00 ohne Frühstück.
Es ist noch recht dunkel, vor allem aber nicht so kühl wie befürchtet, zudem sozusagen windstill.

Durch die erwachende Stadt wandern wir zur Kathedrale Saint Nazaire. Um diese Zeit nehmen wir diese gotische Festungskirche kaum wahr, auch für das Panorama über die Ebene des Orbs bis zu den Pyrenäen sind wir zu früh. Über Holz-Stege und Treppen steigen wir zur mittelalterlichen Brücke über den Orb ab, ein Blick zurück lohnt sich, in der Morgendämmerung wirkt die stattliche Kathedrale auf dem Hügel wirklich wie eine Festung.
Nach wenigen Schritten erreichen wir den Canal du Midi und zwar an der imposanten Schleusentreppe Fonseranes. Im 17.Jh. überwanden hier Frachtschiffe (Péniche) in neun Kammern insgesamt 21m. Nach diveresen Umbauten werden heute vorwiegend Hausboote in sechs Kammern um 13m angehoben oder gesenkt.

In Colombiers - nach 10km in 2h - geniessen wir in einer Boulangerie ein Sandwich-Frühstück - ohne Bier!
Dann geht es wieder dem Kanal entlang - beschaulich und äusserst abwechslungsreich:

  • Schleusen
  • ein Tunnel - Le tunnel du Malpas
    w
    enn wir uns vorher besser erkundigt hätten, dann hätten wir genau hier praktisch ohne Umweg den Étang de Montady bestaunen können. 
  • Kanal tiefliegend, dann wieder aufgeschüttet
  • tiefer liegende Bäche querend
  • steile Felswände
  • üppig bewachsene Böschungen
  • moderne Hausboote, toll restaurierte Péniche, Wracks
  • Felder und Rebberge

Wir sorgen aber auch selber aktiv für Abwechslung: für eine Abkürzung nehmen wir ein paar Höhenmeter in Kauf. Durch einsame riesige Rebberge wandern wir stetig westwärts.

In Capestang (20 km, 4:45h) machen wir dann Halt für Bier und Pastis.
Anschliessend gibt's nochmals eine Abkürzung durch Rebberge. Die Wolken werden dichter, doch ausser ein paar mickrigen Tröpfchen fällt kein Regen - dafür wird der Wind immer stärker - in der Schweiz würde man schon von sturmartigen Böen sprechen.

Nachdem wir nun stundenlang durch Rebberge gewandert sind, gönnen wir uns kurz nach 12:00 im Le Pourquoi Pas zunächst ein Bier gegen den Durst und dann ein Glas Wein.

Als wir dann nach insgesamt 9:30h in Argeliers ankommen ..

  1. sind wir nun im Département Aude.
  2. in unserem B&B Les Hirondelles ist noch niemand zu Hause
  3. es beginnt leicht zu regnen

Auf dem Dorfplatz hat es auch einen Tabac - wir kaufen kühles Bier und erkundigen uns nach Einkaufsmöglichkeiten für Früchte, Käse etc.. Der Ladenbesitzer erklärt uns den Weg zum Intermarché an der Schnellstrasse: etwas mehr als 1km. Wir beschliessen, dass wir Bier trinkend warten bis wir einchecken können und erst dann einkaufen gehen. Dabei entdecken wir gleich vis à vis den unscheinbaren Eingang zu einem Spar, der alles bietet was wir brauchen: Schinken, Paté, Käse, Bier, Wein, Baguette, Pastis

In der Zwischenzeit ist es 16:00 geworden. Wir werden bestens empfangen und beziehen unser Zimmer.
Nachdem Duschen und Wäsche waschen erledigt ist, geht es an die Planung und Reservationen der restlichen drei Routen bis Carcassonne.

Unsere Gastgeberin bringt uns noch eine feine Suppe auf's Zimmer, die ideale Ergänzung zu unserem Einkauf. 

 

zu den Fotos

zur Karte mit Route (35.5km und somit bisher längste Distanz, 9:30h)

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