Wir machen uns schon früh auf den Weg, zunächst im Fels, wo relativ wenig Schnee liegt. Als wir den Gletscher erreichen wird angeseilt. Die Schneedecke trägt nicht besonders gut, doch profitieren wir zunächst von der Spur, welche eine früher gestartete Gruppe hinterlassen hat.
Schon bald haben wir diese Seilschaft, welche Richtung Adlerpass unterwegs ist, eingeholt. Sie sind vom Spuren so erschöpft, dass sie kaum mehr vorankommen.
Die beiden Frauen mit Schneeschuhen sind heute wohl die einzigen, welche ein normales Tempo anschlagen können.
Nachdem Daniel die erschöpften Deutschen über unser Ziel informiert hat, übernimmt er die Spitze. Unablässig setzt er Tritt für Tritt, so dass wir ihm kräfteschonend folgen können. Zwischendurch hat sich die Schneedecke Bruchharst-artig verhärtet, so dass das Leichtgewicht Daniel nicht einbricht. Wie auf Eiern laufend, folgen wir ihm, doch meistens brechen wir aufgrund ausreichend integrierter Fettreserven nach wenigen Schritten ein. Dies kostet mich jeweils viel Kraft, verfüge ich doch nicht über diese ausgezeichnete und effiziente Spur-Technik wie Daniel.
Mit bewundernswerter Gleichmässigkeit legt uns Daniel eine Spur bis zum Allalinpass(3564m), den wir nach knapp 5h erreichen (unter normalen Verhältnissen benötigt man für dies Strecke max. 3h)
Es regnet nicht und wir geniessen die Sicht auf die imposante Berg-Arena.
Obwohl ich mich beim Abstieg recht gut erholen kann, lässt ein giftiger Gegenanstieg meinen Puls anhaltend in die Höhe schnellen, was mich ein wenig ärgert.
Der Gletscher liegt bald hinter uns und vorbei an der Täschhütte steigen wir ab zur Täschalp. In der Europaweghütte (Rest. Täschalp)  stärken wir uns bei recht spezieller Bedienung.
Den Europaweg nach Zermatt nehme ich im Sturmschritt und zwar von Anfang bis Schluss ohne Unterbruch, jede noch so kleine Tempoverschärfung hätte dazu geführt, dass ich gejoggt wäre.
In der Gegensteigung nach dem Allalinpass war es also vermutlich die Höhe, welche meinen Puls ansteigen liess und nicht etwa fehlende Kondition. Ich werde mich also zukünftig für Hochtouren speziell sorgfältig akklimatisieren müssen.
Auf der Terrasse des Casa Rustica warte ich beim wohlverdientem Bier auf Daniel und Philipp.
Schliesslich stossen wir auf den erfolgreichen Abschluss dieses doch ziemlich  verregneten Teilstückes unseres Projektes an. Rückblickend spührt man die Nässe  nicht mehr und wir freuen uns an den neu entdeckten Gebieten, welche wir gerne ein Mal ohne Jovanotti's "Piove" {play}/media/mp3/Jovanotti_Piove.mp3{/play} durchwandern möchten.
Glücklich, zufrieden aber auch etwas müde treten wir die Heimreise an.

keine Fotos (da die beiden Fotografen heimreisten)

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Profil

Statistik
Distanz: 22 km
rauf: 850 Hm
runter: 2267 Hm
Zeit: 10:50h