Für heute steht eine lange Etappe an - dies liess sich Unterkunftsb-bedingt nicht optimieren. Wir sitzen daher schon um 7:15 beim Frühstück:
Kaffee aus einer Bialetti, Toast, Müesli, Joghurt - so darf doch ein guter Tag beginnen.
Grazyne(-Eva) und Slawek starten früh, da sie heute noch bis Ruesta und somit 7km weiter als wir wollen. Sie legen ihren Obulus in die Spendebox. Ich interpretiere diese Regelung wie folgt: Inhaber des Pilgerpasses legen den Betrag selber fest und legen ihn in die Spendebox, Nicht-Pilger erhalten von Chose eine Rechnung.
Um 08:00 starten wir unsere Uhren und folgen konsequent den Müscheli-Zeichen - zunächst auf einem Feldweg, der parallel einer Hauptstrasse verläuft, dann aber schon bald vorbei an riesigen Feldern.

Das Wetter zeigt sich heute von einer leicht rauheren Seite: eher kühl mit recht viel Wind.

Noch vor 10:00 erreichen wir Puente de la Reina de Jaca, wo wir nochmals Grazyne und Slawek treffen, bevor wir uns in einem einfachen Restaurant Kaffe und Cola gönnen. Im Tankstellenshop besorgen wir noch Proviant, da es auf der vor uns liegenden Strecke ein Mal mehr keine Einkehr-Möglichkeiten mehr gibt.
Durch abwechslungsreiche Landschaft, vorbei an gut unterhaltenen doch menschenleeren Bauernhöfen wandern wir wacker auf dem Jakobsweg westwärts.
Das einzige Dorf, welches an unserm Jakobsweg liegt ist Arres, doch auch hier ist alles geschlossen (das Albuerge öffnet erst am Abend).

Wir schalten nur spärlich Pausen ein - nach 6km wie oben erwähnt in Puente de la Reina de Jaca, dann 8km später bei einem gedeckten Rastplatz, und schliesslich bei km 24 (5 km vor dem Ziel). Mit Sicht auf unser Tagesziel geniessen wir eine Flasche Rotwein und feiner Schinken.
Dann montieren wir die Regenausrüstung und laufen durch Schlamm und Regen weiter - konsequent dem Jakobsweg folgend.
Nach rund einer halben Stunde geht dem Regen die Puste aus, so dass wir halbwegs trocken in Artieda ankommen.
Das hiesige Albergue ist gleichzeitig ein Zeltplatz mit Restaurant, das heute aber geschlossen hat. Darum läuft hier alles etwas anders - immerhin können wir unkompliziert unser Zimmer beziehen und 4 Bier kaufen.

Ein kurzer Rundgang im Dorf zeigt, heute gibt's nichts zum Znacht. Nun da bleibt wenigstens ausreichend Zeit für diesen Bericht und wenig essen und viel schlafen soll ja auch gesund sein.

Nun - Philipp teilt mir soeben mit, dass er den Zugang zur Bar gefiunden hat - wir werden also doch noch zu einem Schlummi kommen.
Wir sind schon am Verfassen eines Erklärungsschreiben, als wir Stimmen aus der Bar hören, letztlich erwerben wir unseren wohlverdienten Schlummi ganz legal über die Theke.

 

zu den Fotos

zur Route (28,5km, 350Hm, 8.45h)

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