Wir haben geschlafen wie Murmeltiere - Nach einfachem Frühstück machen wir uns auf zum Startpunkt der heutigen Etappe. Bei der Brücke, welche zur Zitadelle führt, wird diskret ein Vals-Porto-Kleber gesetzt. Dann werden die Uhren gestartet und los gehts Richtung Westen. Entgegen den gestriegen Prognosen regnet es nicht, was uns natürlich freut.
Bei leichtbedecktem Himmel und angenehmen Temperaturen wandern wir aus dem Städtlein heraus, durch sattgrüne Wiesen folgen wir dem gut ausgeschilderten Jakobsweg. Ausser einigen Hündeler und Jogger begegnen wir niemanden.
Unsere heutige Route enthält natürlich auch eine schweisstreibende Steigung. In einem Bachbeet geht es zügig bergauf, dafür gibt's auch schöne Ausblicke auf den Rio Aragon und die Schneebedeckten Pyrenäen.
Almählich spüren wir, dass wir uns noch nicht gewohnt sind, mit schwerem Rucksack (ca. 12kg) zu wandern. Wenigstens regnet es auch am Nachmittag nicht. Ausserdem gibt es an unserem Weg keine Einkehrmöglichkeiten.
Bereits kurz nach 15:00 treffen wir in Santa Cilio ein. Wir werden am Dorfplatz vom Chef unserer Jakobs-Herberge empfangen. Er führt uns in die Herberge, wo wir in einem 10-Zimmer zwei Betten auswählen können, wir sind allein. Dann erklärt er uns, dass dieses Haus von Freiwilligen - nota bene ohne Lohn - geführt wird. Sie wollen vor allem gute Gastgeber für Jakobsweg-Pilger sein.
Die Unterhaltung auf Spanisch klappt noch nicht so richtig, das muss noch geübt werden.
Da wir noch nichts gegessen haben, kocht er uns Reis mit Pilzen und Gemüse, dazu etwas Wein und Wasser - das tut richtig gut.
Nach dem Duschen legt sich Philipp hin und schläft sofort ein, ich schreibe im Comedor diesen Bericht.
Es trifft noch eine italienisches Paar ein, welche den Jakobsweg in Lourdes begonnen hat.
Wir werden dann wahrscheinlich beim Nachtessen noch mehr von ihnen erfahren.

Vor dem Nachtessen machen wir noch einen kleinen Spaziergang durchs Dorf.

Am Tisch stellt sich dann heraus, dass .....-Eva und Slawamir aus Polen kommen. Bei Makaroni und Salat tauschen wir uns auf Deutsch über unsere Projekte aus. Die beiden sind wacker unterwegs: in 8 Tagen von Lourdes via Somport, Jaca, Monasterio San Juan de la peña bis hierhin ist eine reife Leistung. 

Sie gehen früh zu Bett, wärend wir im Comedor bei einem Glas Wein den gelungenen Etappen-Start ausklingen lassen.

 

zu den Fotos
zur Route (18,5km, 350Hm, 6h)

Profil wird erst im mai publiziert