Frühstück gibt's heute vor 05:00 aus dem Kaffee- und Selecta-Automaten in der Lounge des B&B-Hotels.
Ausserdem wird mein Proviant noch mit 2 kühlen Colas aus dem Automaten ergänzt, schliesslich stehen heute über 30km an.
Um 05.00 wandere ich los - zunächst durch die erwachende Stadt. Einer Gruppe grölender Spätheimkehrer weiche ich frühzeitig auf die andere Strassenseite aus.
Gegen 06:00 lass ich Salon-de Provence hinter mir und schon geht die Sonne auf. Die lockere Bewölkung sorgt für spektakuläre Lichtspiele.
Auf kaum befahrenen Nebenstrassen komme ich gut voran - zumal ich nun in der Ebene bin - kein Hügel weit und breit, dafür imposante Baum-Alleen, Bewässerungs-Kanäle, und riesige Felder. Dazwischen auch wieder mal ein Stück "Accès interdit - Propriété privée" - gemeinerweise ist dabei erst beim Verlassen ein massives Tor zu überwinden.
Gegen 08:30 erreiche ich die A54, die Autobahn Salon-de-Provence - Arles - Nîmes. Über 13km darf ich nun neben dieser viel befahrenen Strasse "wandern". Im Vorfeld machte mir dieses Teilstück etwas Kummer, doch vor Ort entpuppt sich dies als unbegründet, eine Böschung mit Büschen und Bäumen trennt meinen Weg von der Autobahn, auch der Lärm hält sich in Grenzen. Auf der anderen Seite meines Weges fliesst ein kleiner Bewässerungskanal, der die grossen Felder und dazwischenliegenden Gewächshäuser und Gutshöfe mit Wasser versorgt.
Diese Nebenstrasse wird auch von zahlreichen Velofahrern benutzt.
Alleine auf einer ewig langen Gerade zu tippeln, ist trotzdem etwas langweilig, da gibt es nichts schönzureden.
Wenigstens bleibt es leicht bedeckt, so dass die Sonne nicht so brutal vom Himmel brennt.
Um 11:00 zweigt mein Weg von der Autobahn ab. Durch kontrastreiche Landschaft - bewässert und grün versus trocken und braun - erreiche ich schliesslich Saint-Martin-de Crau.

Ich übernachte nicht hier, ich will mit öV nach Arles und morgen dann - mit leichtem Rucksack - wieder hierher. Ich mach mich also auf zum Bahnhof, der ziemlich ausserhalb liegt. Um 12:15 komme ich dort an und beende damit die heutige Etappe: 33,3km, 7:15h.
Trotz unsäglich komplizierter Menu-Führung gelingt es mir, das Ticket nach Arles zu lösen bevor der Zug einfährt.

Das wohlverdiente Bier gibt's dann erst in der bahnhofsnahen Brasserie Le France in Arles.
Meine Unterkunft La maison d'Arles finde ich erst im zweiten Anlauf, es gibt kein Schild nur ein Klingelknopf. Nachdem mir Sabrina die Räumlichkeiten und mein Zimmer gezeigt hat, bin ich begeistert. Ein tolles Zimmer, eine Dach- und eine schattig-kühle Hofterrasse sowie eine grosszügig eingerichtete Gemeinschaftsküche, in welcher man sich nach Lust und Laune bedienen kann: Obst, Käse, Brot, Soda, Bier und Wein - was will man mehr.
Nach einem erfrischenden Glas Rosé flaniere ich durch die Gassen von Arles. Obwohl recht touristisch, entdecke ich ein paar idyllische Ecken.
Essen vor 19:00 ist ein Ding der Unmöglichkeit, doch die Wartezeit lässt sich gut mit einem Pastis überbrücken - und das Warten hat sich gelohnt 😋

IMG 8402

 

zur Karte mit Route

Link auf Fotos

VP051