Unsere erste ganztägige Etappe in Frankreich führt durch das weite Trogtal Vallon de Lauzanier, welches Bestandteil des Parc national du Mercantour ist. Das Kerngebiet dieses riesigen Nationalparks erstreckt sich über ein Fläche von 680km2 (Nationalpark CH: 170km2).
Hier sind nun doch einige Leute unterwegs, einem nicht so rund laufenden älteren Einzelgänger werden wir heute noch öfters begegnen.
Vorbei an einer grossen Schafherde, eingezäunt und von Schutzhunden bewacht, wandern wir zum Lac Lauzanier, wo wir unserm Laufwerk eine Kühlung gönnen.
Unterwegs treffen wir auf eine Warntafel "Attention Chantier en cours"!? Nun - bei Autostrassen macht das Sinn, aber auf einem Wanderweg? Tatsächlich spitzen dann zwei Arbeiter vorstehende Steine ab. Aber es kommt noch besser: sage und schreibe fünf Leute inspizieren den Weg und bringen rote Markierungen an, die dann vermutlich von den zwei Krampfern bearbeitet werden müssen - die spinnen, die Franzosen.
Immer wieder sichten wir Murmeltiere.
Auf dem Pas de La Cavale, den wir rund 4h nach dem Start erreichen, geniessen wir die Tramezzini, welche wir im Rifugio della Pace zubereiten liessen. Hier ändert die Landschaft abrupt - vor uns liegt der wilde, riesige Talkessel Bassin de Salso Moreno mit kleinen Seen, riesige Dolinen, Schutthalden, trockenen Bachbeeten mit mächtigen Geschiebe-Ablagerungen.
Für die Durchquerung dieses weiträumigen Kessels benötigen wir über 2h, was auch der Hitze geschuldet ist.
Am Col des Fourches (2262m) stossen wir zunächst auf ein paar Bunker-Ruinen und dann auf die Strasse, die zu einem der höchsten, mit PW erreichbaren Alpenpässe - Col de la Bonette (2715m) - führt.
Das verlassene Camp des Fourches lassen wir links liegen - wir haben Durst.
Als wir nach kurzem Abstieg in der Gite de Bousieyas ankommen, stehen wir vor verschlossenen Türen. Marie und Franck aus Grenoble sind kurz vor uns dort eingetroffen, wie sie in Erfahrung gebracht haben, ging die Chefin einkaufen - in Nizza (1:45h) oder Barcelonnette(1h)!
Im Café Marius trifft sich ein Teil der Wartenden: eine Gruppe aus Lausanne und ein trinkfester Bretone, den eingangs erwähnten Einzelgänger.
Schliesslich können wir unsere Schlafplätze beziehen und duschen - was für eine Wohltat.
Gegen Abend treffen noch mehrere Gruppen ein - am Schluss sind wir sicher an die 20 Personen.
Das Nachtessen wird auf dem Vorplatz serviert, ein feiner salziger Cake mit Salat, dann ein feines Couscous mit Poulet und Gemüse.

 

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