Heute steht eine längere Etappe an - wir starten daher bereits um 08:00.
Für den Aufstieg zum Passo Quadrello benötigen wir gut 2h, hier verabschieden wir uns vom Valle di Bosco Gurin.

Nach gut einer Stunde Abstieg nehmen wir den kurzen Umweg nach Cimalmotto in Kauf - wir hoffen, vor der uns liegenden Durststrecke noch ein Bier trinken zu können. Restaurants gibt's keine, der ältere Mann, den wir fragen, will uns auch kein Bier aus seinem Kühlschrank verkaufen. Er meint, wir sollen es im Rifugio La Reggia versuchen. Wir nehmen die 50Hm in Kauf, stehen dann dort aber vor verschlossenen Türen. Durchs Fenster sehen wir den Kühlschrank mit der Glastür, bzw. mit dem Bier.
Der Keller ist offen, doch dort ist kein Bier gelagert, nur Lebensmittel und Wein. Nach systematischer Suche finden wir schliesslich den Schlüssel und bedienen uns.
Noch während dem Geniessen beginne ich mit dem Verfassen einer Notiz, auch die 20€ liegen schon bereit. Ein schwarzer SUV/Pickup rollt heran, ein Mann und ein stattlicher Schäferhund steigen aus. Er kommt gemächlich und schweigend mit ernster Mine auf uns zu. Nach zwei Minuten ist die Sache geklärt - uff - und wir trinken noch ein Bier.
Wir schauen uns das Rifugio noch von innen an und können uns dannach gut vorstellen, hier wieder mal vorbei zu kommen (was dann auch tatsächlich stattfand: am 1./2.10.2021 im Rahmen der letzten B+S-Tour übernachteten wir bei Dino - zu den Fotos von Reini und Richi; und nochmals im Herbst 2021 im Rahmen einer KeinVerein-Tour).

Flachwandernd der Rovana (di Campo) entlang geht's weiter Richtung Porto.
Noch vor der Grenze informiert eine Tafel, dass die Bivacci in Italien aufgrund Covid geschlossen sind. Wir stellen uns auf eine Nacht unter freiem Himmel ein.
Gegen 14:00 erreichen wir die grüne Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Es folgt ein langer schweisstreibender Aufstieg zum Passo della Fria (2499m), den wir kurz vor 18:00 erreichen. Beim kurzen Abstieg zum Bivacco Sironi begegnen wir neben Schafen und Kühen auch einem neugierigen Alpaka (Unterschied zu Lama).
Im Lago di Matogno mach ich mich etwas frisch, um beim Empfang im geschlossenen Bivacco einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Wie sich herausstellt hat ein Paar das Bivacco reserviert - sie öffnen für uns den Winterraum, so dass wir am Schärmen schlafen können. Wir können auch die Küche benutzen, in welcher wir unsere mitgebrachte Nudelsuppe aufbereiten und schliesslich haben wir so auch noch Gelegenheit, eine Flasche Wein zu kaufen - uns geht es richtig gut.

 

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