Wir haben uns eine happige Etappe vorgenommen: von Bodio durch das Val d'Ambra zur Capanna d'Efra.
Dazwischen liegen etwa 13 km und knapp 1900Hm.
Es drängt sich also auf, am Morgen möglichst früh loszulaufen - daher reisen wir schon am Vorabend nach Biasca, wo wir im einfachen Hotel della Posta übernachten (in Bodio haben wir keine Übernachtungsmöglichkeit gefunden).
 
So sitzen wir also am Samstag bereits um 06:00 im Zug von Biasca nach Bodio. Da sowohl in Bodio als auch in Personico noch alle schlafen, starten wir die Etappe ohne Kaffee.
Der Talboden der Leventina liegt noch im Schatten als wir nach gut einer Stunde ein Speicherbecken passieren. Wir wandern auf einem sanft ansteigenden, breiten Weg, der offenbart, dass das Val d'Ambra in vergangenen Zeiten recht besiedelt und bewirtschaftet wurde. Heute wird das mächtige Tal mehrheitlich von Wanderer und Canyoning-Touristen belebt.
An einem rustikalen Rastplatz gibt's als Ersatz für das fehlende Frühstück eine ausgiebige Znüni-Pause.
Mit zunehmender Höhe werden die Kastanienbäume seltener, dafür gibt's hier immer mehr Birken. Nachdem wir doch schon gut drei Stunden unterwegs waren überqueren wir den Riale di Rierna auf einer stattlichen Brücke, die auch vom vergangenen Leben im Tal zeugt.
In dieser Gegend ist ein zweites Speicherbecken geplant, das jedoch schon länger von diversen Organisationen bekämpft wird.
Der Wald wird immer lichter - durch verbuschte Alpweiden und Farnwälder steigen wir immer höher. Den einladenden Pools im Bergbach können wir widerstehen, so dass wir schliesslich nach rund acht Stunden kontinuierlichem Aufstieg den Passo Gagnone (2214müM) erreichen.
Nach kurzem Abstieg sitzen wir auf der Terrasse der Cap. d'Efra. Wie in den meisten Tessiner-Hütten muss hier selber gekocht werden. Spaghetti und Sugo ist jedoch wie Bier und Wein vorhanden, man muss sein Mahl lediglich selber zubereiten.

 

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