Um 7:30 sind wir bereits startklar - wir folgen zunächst dem wilden Hinterrhein auf dem sanft steigenden Bergpfad.
So richtig steil wird es erst auf dem Kamm einer Moräne, bei der Gemschchanzla auf 2900m betreten wir den Paradiesgletscher.
Kurz vor dem Vogeljoch passieren wir einen grossen Windkessel, der Gletscher bäumt sich hier nochmals zünftig auf, doch dank Steigeisen meistern wir diese kurze steile Passage sicher. Bevor es nun im Kanton Tessin weitergeht gibt's eine kurze Pause.

Weglos über Schutt und Geröll steigen wir zum Laghetto di Cardéd ab. Auf einem der vielen Felsbänder geraten wir in eine Sackgasse. GPS sei Dank treffen wir kurze Zeit später auf Wegspuren. Bei der Alpe Cardedo gönnen wir uns eine ausgedehnte Pause mit Käse, Salzis und Porto - wir sind nun immerhin schon über sechs Stunden unterwegs.
Auf dem Wanderweg kommen wir gut voran - wir treffen kurz vor 16:00 in der Cabanne Quarnei ein, wo reger Betrieb herrscht. Wie wir später herausfinden wird eine tibetanische Brücke eingeweiht.
Wir erkundigen uns nachÜbernachtungsmöglichkeiten, wie erwartet gibt's hier keine freien Betten mehr.
Wir trösten uns mit Bier und machen uns dann wieder auf den Weg. In leichtem auf und ab wandern wir nicht mehr so leichtfüssig zur Capanna Prou, wo wir unsere über 11 stündige Tageswanderung abschliessen und zunächst die Aussicht ins Valle di Blenio geniessen.

In der unbewarteten Hütte sind wir die einzigen Gäste, so dass Duschen und Nachtlager im Kajütenbett einrichten gemächlich erledigt wird.
In der Küche finden wir Maccheroni und Thon - daraus basteln wir uns einen feinen, sättigenden Znacht und gegen den Durst gibt's ein Bier, das wir in der Quarnei eingekauft haben.

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