Trotz leichtem Nieselregen nahmen wir gutgelaunt den Weg unter die Füsse.
Durch wilde Wälder und Tobel, über zum Teil imposante Bäche wanderten wir durch die einsame Gegend.
Bei einer Rast machte sich der Essack von Richi selbständig und kollerte zwischen den Bäumen den steilen Abhang hinunter. Nach mehreren spektakulären Hechtsprüngen gelang es Richi schliesslich, den Sack zu stoppen.
Vreni und Olivier trennten sich nach dieser Rast von uns und stiegen ins Centovalli ab.
Das Wetter wurde immer garstiger und der Weg immer steiler. Kurz nach der Alpe l'Alpino schloss sich die Schneedecke. Der Schnee war weich, so dass wir immer wieder tief einsanken, was natürlich äusserst kräftezehrend war. Auch hatten wir Mühe den Weg zu orten, da Markierungen fehlten und keine Spur ersichtlich war.
Daniel teilte uns klar mit, was Sache war: falls wir bis 16:00 den Weg über den Grat nicht geschafft hätten, müssten wir umkehren.
Nach strapaziösem Aufstieg in der Falllinie standen wir schliesslich um 16:00  erschöpft aber zufrieden auf dem Grat.
Auf der Südseite herrschten bessere Verhältnisse. Auf dem Gratweg kamen wir rasch voran, doch im Abstieg zur Alp Polunia mussten wir nochmals ein grosses Schneefeld passieren. Ziemlich nass und recht müde, gönnten wir uns dort eine kurze Pause.
Es folgte nochmals ein Aufstieg und unser Tagesziel zeigte sich tief unten im Tal!
Vreni und Olivier waren bereits im Rifugio di Monte Vecchio d'Orasso eingetroffen und empfingen uns dort mit einem Bier.
Bei selbstzubereitetem Risotto ai funghi und Wein kamen wir schnell wieder zu Kräften. Schliesslich zauberte Olivier noch eine Flasche Grappa hervor, so dass wir diesen intensiven Tag stimmungsvoll ausklingen liessen.

zu den Fotos (Brissago - Val Grande - Piedimulera)

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Profil
T H 02 Palagnedra MtVecchioDOrasso Profil
Statistik
Distanz: 12km
rauf: 1135Hm
runter: 735Hm
Zeit: 10h