Aufgrund der Wetterprognosen haben wir am Freitag die geplante Sustenhorn-Tour abgesagt und so kommt es, dass ich am Samstag mit Philipp bereits um 10:00 im Zug nach Etzwilen sitze. Je weiter nördlich wir fahren, je besser wird das Wetter. Gemütlich schlendern wir zum eigentlichen Startpunkt.
Wie erwartet ist der Einstieg nicht ganz einfach, es geht zunächst durch dornigen Dickicht ziemlich steil aufwärts. Auch Brennesseln fehlen nicht. Grenzsteine gibt es hier nicht, dafür sehen wir einen weit verzweigten Dachs- oder Fuchsbau (viele Ein-/Ausgänge). Bei der Hauptstrasse stossen wir auf den ersten Grenzstein. Der happige Aufstieg zum Stammerberg bietet so ziemlich alles: kurze Strecken entlang dem Waldrand, ein kurzes Stück auf einer Waldstasse, Pfade und querwald durch Sumpf, lichtes Unterholz und auch durch dornigen Dickicht. Schliesslich haben wir in diesem Aufstieg noch eine recht steile Flanke zu überwinden.
Es folgt genussvolles Joggen auf der Höhenlinie mit tollen Ausblicken auf Hohentwiel und Hohenklingen. Die exakte Orientierung im weglosen Gelände ist trotz detaillierten Karten nicht ganz einfach, so dass wir etwas zu früh auf die grenznahe Waldstrasse zuhalten.
Schliesslich trifft die Grenze auf die Waldstrasse und wir kommen recht zügig voran.
Als wir oberhalb von Nussbaumen aus dem Wald kommen, bietet sich uns ein spektakuläres Panorama. Vor uns die Drumlin-Landschaft mit den eiszeitlichen Seen und dahinter die wolkenverhangene Kulisse mit Säntis, Churfirsten, Tödi und Co. (beim Recherchieren betreffend Drumlin stiess ich auf die Seite von Gerhart Wagner, er hat das sogenannte Mittelmoränenmodell entwickelt, welches von Fachkreisen offenbar ziemlich polarisiernd aufgenommen wurde).
Sobald wir stehen, wird Philipp sofort von mehreren Brämen überfallen, mich lassen sie in Ruhe. Schon bald liegt der Stammerberg und das Seebachtal hinter uns. Nach einer weiteren Steigung erreichen wir das Dörflein Wilen, wo die Kantonsgrenze auf der Mitte der Dorfstrasse verläuft - auf der einen Seite stehen Autos mit TG-Nummern, auf der anderen Strassenseite diejenigen mit ZH-Nummern. Da wir unseren Durst ausgiebig am Dorfbrunnen - auf der ZH-Seite - gestillt haben, lassen wir die Besenbeiz - auf der TG-Seite - links liegen.
Zunächst geht es dem Waldrand entlang, doch dann taucht die Grenze wieder in dorniges Dickicht. Nach einigen tapferen Versuchen wählen wir schliesslich den grenznahen Waldweg und gelangen so schnell zum Barchetsee. Das dortige Naturschutzgebiet umrunden wir respektvoll. Entlang der Bahnlinie fliegen wir schon ziemlich müde unserem Ziel Ossingen entgegen.
Im Restaurant Thalacker geniessen wir das wohlverdiente Bier.

 

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Profil
ZH 15 Etzwilen Ossingen Profil

 

  bis zur Grenze auf , bzw. an der Grenze zum öV Total
Distanz 0 km 21.40 km 0 km 21.4 km
Höhe rauf 0Hm 410 Hm 0 Hm 410 Hm
Höhe runter 0 Hm 385 Hm 0 Hm 385 Hm
Zeit 0:00 h 4:28 h 0:00 h 4:28 h