Das Wetter hält sich glücklicherweise nicht an die Prognose, so dass Philipp und ich guten Mutes nach Neuhausen fahren.
Wir starten die Etappe unmittelbar beim Bahnhof, kommen aber aufgrund schwerer Beine nur langsam voran. Nachdem wir die Schrägseilbrücke der N4 unterquert haben, erreichen wir die Rheinbrücke Schaffhausen -Flurlingen grenznahe auf der Brüstung der Rheinufermauer joggend.
Gemäss Landeskarte verlässt die Kantonsgrenze hier den Rhein für ein kurzes Stück (auf Google Maps sieht das etwas anders aus!). Bis zur Eisenbahnbrücke joggen wir also direkt auf der Grenze. Dann verschwindet die Grenze im Privatbesitz der Rheinanstösser.
Im Strandbad Langwiesen stossen wir schliesslich wieder auf einen Grenzstein.
Auf einem schmalen Wanderweg joggen wir zur Stelle, wo die Kantonsgrenze wieder in den Rhein taucht und gleichzeitig zur Landesgrenze mutiert.
Nach ca 500 m durch schattigen Uferwald taucht die Grenze wieder aus dem Rhein heraus und wir befinden uns nun auf Thurgauer-Boden.
Es folgt ein ziemlich steiler Aufstieg - vorbei an zum Teil unbewohnten Terassen-Häuser. Bevor wir in den Wald eintauchen, geniessen wir die Aussicht auf die hügelige Flusslandschaft.
Weglos geht es nun im Dickicht und in der Falllinie aufwärts. Die letzten Meter zum Kyburgerstein müssen wir uns hart erkraxeln - der Hang ist so steil, dass freies Stehen kaum möglich ist.
Nun haben wir aber das gröbste geschafft, auf den Waldstrassen kommen wir kräfteschonend und trotzdem zügig voran.
Reini hatte uns über dieses Gebiet folgendes berichtet:
Spannende Wegstrecke mit historischen Zeugnissen, u.a. dem Russenseeli (Kosaken tränkten dort ihre Pferde), den Franzosengräben (Schützengräben), der Hochwacht und der Römerstrasse. Während den napoleonischen Kriegen gab es verschiedene Gefechte im Gebiet Kohlfirst, die Russen/Österreicher errichteten beim Schaaren von Büsingen eine mobile Brücke setzten auf das Südufer über. Anschliessend kam es dann zur Schlacht bei Dietikon (in einem Bild im Louvre verewigt und auch beim Arc de Triomphe eingemeisselt). 
Den erwähnten Weiher haben wir sicher gesehen und vermutlich joggen wir etwas später im Franzosengraben der Grenze entlang.
Schliesslich stehen wir vor dem Aussichtsturm Trüllikon/Hochwacht, den wir natürlich besteigen müssen.
Schon bald sind wir wieder unterwegs, für einen kurzen Moment verlieren wir die Orientierung, doch dank scharfsinniger Interpretation der Waldwegnamen, sowie etwas später eines Wanderwegweisers können wir unsere Position ziemlich eindeutig bestimmen und treffen auch prompt wieder auf einen Grenzstein.
Wir sind zwar beide schon ziemlich ausgelaugt, mangels günstigem Ausstiegspunkt ist uns aber beiden klar, dass wir die Sache bis Etzwilen durchziehen.
Mit ziemlich zerkratzten Beinen - sowie mit drei Zecken - kommen wir in Etzwilen an, wo wir uns im Schweizerhof mit kühlem Bier restaurieren.

 

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Profil
ZH 14 Neuhausen Etzwilen Profil

 

  bis zur Grenze auf , bzw. an der Grenze zum öV Total
Distanz 0 km 25.70 km 0 km 25.70 km
Höhe rauf 0Hm 330 Hm 0 Hm 330 Hm
Höhe runter 0 Hm 265 Hm 0 Hm 265 Hm
Zeit 0:00 h 4:02 h 0:00 h 4:02 h