Reini hatte schon lange angekündigt, dass er auf der Rheinroute dabei sein will. Wie vereinbart treffen wir ihn auf dem Bahnhof von Hüntwangen.
Es ist frühsommerlich warm und vom nächtlichen Regen ist die Luft noch ziemlich feucht. Gemächlich spazieren wir durch das Eglisauer Villen-Quartier (Südhang mit toller Aussicht) zur Kantonsgrenze. Reini und Philipp waren am Montag auf einer happigen Skitour, ausserdem haben Philipp und ich am Donnerstag (Auffahrt) am Kerosinlauf (17 km) teilgenommen - unsere Beine sind also alles andere als frisch.

Auf der vorherigen Etappe sind wir ganz am Schluss zu früh an den Rhein hinunter gestochen - das damals verpasste Stück Grenze wird nun abgejoggt.
Am Rand der Geländeterasse joggen wir also gemütlich dem Waldrand entlang. Durch ein enges Sandstein-Tobel gelangen wir dann auf der Grenze zum Rhein.
Der coupierte Weg folgt dem Fluss jedoch nur kurz, nach einem steilen Anstieg sind wir wieder auf der Geländeterrasse. Erst bei der Schifflände Tössegg geht's wieder runter an den Fluss - ich ahne, dass es heute bedeutend mehr Höhenmeter zu bewältigen gibt, als ich erwartet habe.
Der Weg führt mal direkt am Rhein entlang, durch dichten Uferwald, vorbei an Sandsteinfelsen. Interessant auch das Hangrutsch-Experiment der ETH.
Schliesslich erreichen wir das verträumte Rüdlingen, wo wir uns an einem Brunnen erfrischen.
Durch lichten Auen-Wald joggen wir stetig Flussaufwärts. Biber haben hier an zahlreichen Bäumen ihre markanten Spuren hinterlassen.
Wir passieren die Thurmündung und gelangen schon bald an die Stelle, wo die Kantonsgrenze zur Landesgrenze mutiert.
In Balm treffen wir dankbar wieder auf einen Brunnen. Der grenznahe Uferweg ist wegen Erdrutsch gesperrt, so dass wir gezwungenermassen auf der Gelände-Terrasse etwas weit weg vom Rhein Richtung Rheinau joggen. Nach gut einem Kilometer sind wir wieder grenznah und gelangen so zur Zollbrücke von Rheinau.
Von hier gehts ufernah auf schmalen Pfaden weiter, vorbei am Wehr, welches dafür sorgt, dass die Klosterinsel, eine Insel bleibt.
Philipp hat zunehmend Mühe mit seiner linken Achilles-Sehne. Er läuft gar nicht mehr schön.
Es folgt ein steiler Aufstieg durch eine hohle Gasse und wir erreichen das Stauwehr von Rheinau, Philipp klinkt sich hier aus.* 
Reini und ich joggen auf Strecke des Rheinfall-Laufs weiter - zunächst flach, dann zunehmend coupiert und ich zunehmend langsamer.
Auf der Höhe der Badi Dachsen treffen wir auf den Grenzstein, nun gilt es einen ziemlich steilen Hang hinauf zu kraxeln. Reini hat keine Mühe, ich komme aber völlig ausgepumpt oben an. Der anschliessend leichte Anstieg (4 m) beim keltischen Verteidigungswall schaffe ich nur laufend.
Kurz vor Nohl treffen wir Michi - mit ihm bin ich im Projekt Nord-Süd CH 24h unterwegs. Auch er ist heute sportlich aktiv und nutzt das schöne Freizeitwetter zu einer Bike-Tour.
Nach kurzem Schwatz jogge ich mit ziemlich leeren Batterien - sozusagen im Notprogramm, bzw. im Schlepptau von Reini - zum Rheinfall. 
Reini verabschiedet sich hier und ich gönne mir eine kurze Cola-Pause.
In wackerem Tempo spaziere ich anschliessend zwischen den vielen Touristen zum Bahnhof von Neuhausen, wo ein kühles Bier auf mich gewartet hat!

*) Mail von Philipp am Folgetag:
Auch mir hat der Jogg sehr gut gefallen, auch wenn ich teilweise durch die linke Achillessehne von der landschaftlichen Schönheit abgelenkt wurde. Ich denke, dass ich zum richtigen Zeitpunkt ausgestiegen bin, konnte ich mich doch heute einigermassen Schmerzfrei bewegen.

Philipp hohlte das fehlende Stück Rheinau-Neuhausen am 05.06.2012 als Solo-Jogg nach.

 

Reini ist es prima gelungen, das Ambiente dieser ZH-Etappe fotografisch festzuhalten:
zu den Fotos von Reini
 

 

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Profil
ZH 13_Eglisau_Neuhausen_Profil

 

  bis zur Grenze auf , bzw. an der Grenze zum öV Total
Distanz 2 km 30.5 km 0 km 32.05 km
Höhe rauf 70 Hm 421 Hm 0 Hm 491 Hm
Höhe runter 20 Hm 510 Hm 0 Hm 530 Hm
Zeit 0:20 h 4:12 h 0:00 h 4:32 h